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Begegnungsstätte der Siebenbürger Sachsen

Standort in Großansicht

Im ehemaligen Schnaitheimer Pfarrhaus haben Spätaussiedler aus Siebenbürgen eine Heimatstube eingerichtet und hier fast einmalige Kulturgüter, Gebrauchsgegenstände, Trachten, Möbel und Keramik ausgestellt. Zusammen mit Landkarten des Siedlungsgebietes, Bildern aus Siebenbürger Ortschaften und Büchern aus dieser Zeit sind sie Zeugnisse, die einen Überblick über die Jahrhunderte des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens einer Minderheit geben.

Mit der ersten Einwanderungswelle deutscher Siedler nach Siebenbürgen (liegt heute in Rumänien und gehörte früher zu Österreich/Ungarn) im 12. Jahrhundert begann eine auf dem europäischen Kontinent wohl einzigartige Entwicklungsgeschichte einer Gemeinschaft, die heute unweigerlich dem Verfall entgegengeht. Das in sich weitgehend geschlossene Siedlungsgebiet zählte ursprünglich 248 deutsche Ortschaften, dabei mussten sich die Siebenbürger Sachsen nicht nur gegen Mongolen, Tataren und Türken verteidigen, sondern auch ihre kulturelle Eigenständigkeit gegen Ungarn und Rumänen behaupten. 1940 lebten in Siebenbürgen noch ca. 250.000 Sachsen, heute ist ihre Zahl auf ca. 15.000 geschrumpft.