Am Bahnhof in Amstetten stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Weitere Parkplätze findet man an allen weiteren Bahnhöfen.
Der Albtäler-Radweg ist mit Pfeilwegweisern ausgeschildert, die die Entfernung zum nächsten Ort und den weiter gelegenen Fernzielen angeben. An den Hauptwegweiserstandorten ist das Logo des Albtäler-Radwegs eingeschoben. Zwischen den Hauptwegweiserstandorten wird der Weg durch kleine Radwegschilder mit Pfeilen markiert.
Abschnitt 1: Vom Lonetal ins Donautal - 29 km
Unsere Radltour durch die Täler der Schwäbischen Alb startet in Amstetten, seit mehr als 150 Jahren "Bergstation" und Knotenpunkt der Eisenbahn zwischen Ulm und Stuttgart. Von hier aus fahren zwischen Mai und Oktober an jedem Sonn- und Feiertag die Museumsbahnen der Lokalbahn von Amstetten-Gerstetten und das Albbähnle nach Oppingen.
Schon bald ist in Urspring der Quelltopf der Lone erreicht. Hier tritt das auf der Alb durchs Karstgestein versickerte Wasser wieder hervor – glasklar und in Farben von Türkis bis Tiefblau. Von der Quelle aus begleitet uns der Lonetalradweg über Lonsee bis nach Westerstetten und führt uns durchs Tal der Höhlen und Mammutjäger. Im hübsch restaurierten Bahnhof in Westerstetten stehen an Sonn- und Feiertagen die Türen zur Einkehr offen.
Wir passieren das Dörfchen Breitingen mit der neu restaurierten Schönrainmühle und Bernstadt. Dorthin lohnt sich ein Abstecher, um das ehemalige Patrizienschloss aus dem Jahr 1549 mit heimatkundlicher Sammlung zu besichtigen. Hinter Bernstadt durchqueren wir einen der romantischsten Teile des Lonetals. An der Höhlenformation „Fohlenhaus“ können wir bei der Schutzhütte mit Grillstelle noch mal rasten und uns für den bevorstehenden kurzen und steilen Anstieg stärken.
Aus dem Wald heraus liegt Langenau schon vor uns und wir genießen die Sicht ins weite Donautal. Im imposanten mit Quellen und Bächen durchzogenen Städtchen finden wir alles was das Radlerherz begehrt.
Abschnitt 2: Vom Donautal ins Brenztal - 31 km
Die Tour führt nun durchs ebene Donauried, einer riesigen Feuchtfläche mit vielen Natur geschützten Bereichen. Von hier aus werden von der Landeswasserversorgung Millionen Menschen im Land Baden-Württemberg und Großraum Raum Stuttgart mit Trinkwasser versorgt. Die Ausstellung “Erlebniswelt Grundwasser“ im Pumpwerk ist sehenswert. Bald schon geht es wieder hinauf auf die Albkante nach Rammingen. Im kleinen Ortsteil Lindenau findet der Radler vor der Kulisse eines Klosters aus dem 13. Jahrhundert eine zünftige Einkehrmöglichkeit mit Biergarten. Ins Tal der Höhlen kehren wir nun auch wieder zurück und passieren die wohl bekanntesten Höhlen des Lonetals. Die Mammutjäger der Eiszeit haben in ihrem Schutz einige der ältesten Kunstwerke der Menschheitsgeschichte aus Mammutelfenbein geschnitzt. Der Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Massiv und Vogelherdpferdchen und Mammut aus der Vogelherdhöhle zählen zu den berühmtesten Vertretern.
Von der Vogelherdhöhle (derzeit geschlossen) aus radeln wir auf einem wenig befahrenen Sträßchen den letzten Abschnitt des Lonetals hindurch und gelangen ins weitere Tal der Hürbe. Dort breitet sich das abwechslungsreiche Areal der HöhlenErlebnisWelt in Giengen-Hürben vor uns aus. Eine ausgiebige Rast ist hier angesagt, denn Erlebnisspielplatz, Höhle und Erlebnismuseum lassen keine Wünsche offen. Wem´s zu viel Trubel ist, der radelt kurz Richtung Burgberg, um dort am Naturspielplatz bei der Madonna seine Pause einzulegen.
Vom Höhlenzentrum aus geht die Fahrt auf dem „Albtäler“-Radweg weiter ins Brenztal nach Hermaringen und Giengen. In der Hauptstadt der Teddybären sollte man einen Besuch des Steiff Museums nicht verpassen.
Abschnitt 3: Vom Brenztal ins Eselsburger Tal über die Alb ins Roggental - 55 km
Weiter durchs Brenztal hindurch gelangen wir nach Herbrechtingen. Durchs Städtchen hindurch führt uns der Radweg kurz vor dem Kloster ins sagenumwobene Eselsburger Tal. Nachdem nun ein dicht besiedelter und von Industrie eingerahmter Brenzabschnitt hinter uns liegt, durchradeln wir jetzt einen Abschnitt, der uns in eine zauberhafte Abgeschiedenheit führt. Imposant begleitet uns eine in Wacholderheiden eingebettete Felsenlandschaft. Die Steinernen Jungfrauen ragen dominant hervor. Genauso idyllisch gibt sich der Ort Eselsburg selbst. An der Bindsteinmühle verlassen wir das Tal und müssen für den Albaufstieg kräftig in die Pedale treten oder kurz absteigen. Oben angelangt, breitet sich eine typische Albhochfläche vor uns aus und wir tauchen ein in die Karibik der Urzeit. Vor 150 bis 15 Millionen Jahren vor unserer Zeit war der Landstrich überflutet von den Urmeeren. Ablagerungen hinterließen zahlreiche Spuren, die wir auf der weiteren Fahrt nun entdecken werden. In Heldenfingen lohnt sich ein kurzer Abstecher zum Heldenfinger Kliff, wo man sich an einem herrlichen Rastplatz ausruhen kann. Das 15 Millionen Jahre alte Brandungskliff ist einmalig und zeigt noch die Bohrmuschellöcher. In Gerstetten treffen wir im Riff- und Eisenbahnmuseum auf die Überbleibsel des 150 Millionen Jahre alten Jurameeres, die versteinerten Korallen. Hier endet die Bahnlinie von Amstetten aus. Dieser folgen wir nun bis Gussenstadt. Die zahlreichen Windräder lassen uns schon ahnen, dass die Alb sich hier rauer zeigt.
Kurz vor Waldhausen überqueren wir die Europäische Wasserscheide zwischen Donau und Rhein und verlassen die einstige schnurgerade Römerstraße Richtung Böhmenkirch. Auf der Fahrt durch den Zillerforst queren wir die Ausläufer des Magentales und erreichen den 1275 erstmals urkundlich erwähnten Ort Steinenkirch. Weiter geht es, vorbei an der Ruine Ravenstein, in Richtung Trasenberg zum Lindenhof mit seiner sehenswerten Straußenfarm. Kurz vor Böhmenkirch zweigt der Albtäler nach Treffelhausen ab. Nun geht’s hinunter zum Talende des Roggentals. Am Ortsende von Treffelhausen stoßen wir auf die Eybquelle, die das romantische Flüsschen durchs Roggental speist.
Die „Obere Roggenmühle“ liegt eingebettet im engen Tal und ist heute beliebtes Ausflugsziel mit Forellenzucht. Das sprudelnde Wasser aus dem Mordloch, einer mit Wasser gefüllten Höhle, füllt die Forellenteiche und fließt am Ende der Mühle in die Eyb.
Weiter geht es an der Eyb entlang und durch das Naturschutzgebiet „Eybtal“ nach Eybach. 20 markante Weißjura-Felsen, naturnahe Waldbestände, zahlreiche Schluchtwälder und Klingen, Quellen, Bäche, Streuobstwiesen sowie 400 Tier- und Pflanzenarten, die zum Teil auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen, gehören zu den Besonderheiten des Naturschutzgebietes. Hoch über Eybach thront der Himmelsfelsen und im Ort erstrahlt noch das Schloss der Grafen von Degenfeld im klassizistischen Stil. Heraus aus dem naturnahen Roggental erreichen wir Geislingen an der Steige. Den wohl schönsten Ausblick auf das mit viel Industrie durchzogene Geislingen und seine fünf Täler hat man von der Ruine Helfenstein aus.
Abschnitt 4: Vom Eybtal durchs Filstal - 22 km
Von Geislingen führt unsere Tour auf der zurück gebauten alten Eisenbahnstrecke der „Täleskätter“, durch das Geißentäle mit seinen typischen Wacholderheiden ins nächste Albtal, dem Oberen Filstal. Als erste Station lädt das Thermalbad Bad Überkingen zu einer längeren Verschnaufpause ein. Wer nicht so viel Zeit hat, genießt etwas Entspannung im Kurpark mit Quellentempel und Wasserkasskaden. Schon von weitem sichtbar, präsentiert sich bald die „Hausener Wand“, eine 250 Meter hoch aufragende Felsenwand, die nach einem Felsrutsch am Ende der letzten Eiszeit entstand. Wir radeln weiter Fils aufwärts über Hausen und Reichenbach/Täle nach Deggingen mit seinem weit über die Region hinaus bekannten Kapuzinerkloster und der Wallfahrtskirche Ave Maria. Hier kann man sich zum stillen Gebet zurückziehen oder an einer Klosterführung der Kapuzinermönche teilnehmen. Wer, auf der anderen Seite der Fils, den steilen Anstieg, vorbei an der Schäferei Hertler, auf die Nordalb geschafft hat, der wird von einer schönen und unberührten Heidelandschaft und einem Hutewald überrascht.
Nur knapp einen Kilometer weiter erreichen wir den Kurort Bad Ditzenbach. Eine Pause zum Entspannen in der Vinzenz Therme kann nicht schaden.
Beim Radeln im Filstal begleiten uns an den Hängen des Albtraufs Streuobstwiesen und Wacholderheiden, von Schafen und Ziegen beweidet.
Kurz vor der Filsquelle gelangen wir in den staatlich anerkannten Erholungsort Wiesensteig. Das liebenswerte Städtle ist geprägt von seiner über 1150 Jahre alten Geschichte.
Abschnitt 5: Vom Filsursprung auf die Alb - 50 km
Von Wiesensteig aus radeln wir weiter das „Obere Filstal“ hinauf zum Filsursprung. Das ruhige, idyllische Tal bietet sich für eine Rast an, bevor es weitergeht ins nächste Albtal, dem Hasental, vorbei am Bahnhöfle und wieder mal hinauf auf die Hochflächen der Alb.
In Westerheim, dem Bergdorf mit tollen Angeboten für Familien und Erholungssuchende, haben wir den höchsten Punkt der Tour erreicht und von da ab geht’s nach den letzten Kilometern mit moderaten Zwischenanstiegen nur noch bergab. Von Westerheim lohnt sich ein Abstecher zur nahegelegenen Schertelshöhle.
Weiter auf der Albhöhe erreichen wir auf herrlichen Radwegen Laichingen. Hier treffen wir auf die Laichinger Tiefenhöhle - die tiefste Schauhöhle Deutschlands, begehbar bis in 55 Meter Tiefe - mit Rasthaus und Höhlenmuseum. Gleich daneben sind Mut und sportliche Herausforderung im Kletterwald gefordert.
Kurz nach Merklingen durchradeln wir ein wunderschönes und für die Alb so typisches Trockental.
Unser nächstes Ziel ist Nellingen. Hier wird im Landgasthof Krone ein besonders leckerer und seltener Alb-Whisky destilliert. Mit ein wenig Glück führt der Hausherr durch sein Refugium und lässt den Radler mit Mund und Nase Duft und Aroma des goldgelben Alb-Whiskys aufnehmen.
Weiter geht’s durch weite Felder, entlang von Reihen alter Obstbäume. Wir verlassen nun die Albhochflächer und gelangen wieder nach Amstetten, unserem einstigen Ausgangspunkt.